Für das Reflexionstool der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung habe ich mit Blick auf die anstehenden Bundestagswahlen ein Interview gegeben, in dem mir drei Dinge besonders wichtig sind:
- Auch wenn Kinder und Jugendliche nicht wählen dürfen (was schon tragisch genug ist), so sind diese Wahlen für ihr gutes und gesundes Aufwachsen entscheidend. Projekte der Ampel-Regierung wie die Kindergrundsicherung oder die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz mögen zwar vorerst gescheitert sein, aber ihre grundsätzlichen Anliegen der Bekämpfung von Kinderarmut und der Stärkung der Teilhabe junger Menschen dürfen nicht von einer neuen Bundesregierung ignoriert werden.
- Die vielen Schlagzeilen dazu, „wie junge Menschen ticken“, haben der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen häufig sehr Unrecht getan. Sie haben Lust auf Beteiligung und Engagement, sie interessieren sich für Politik, sie sind solidarisch – aber die Rahmenbedingungen zur Entfaltung ihrer Wünsche und Bedürfnisse werden immer schlechter.
- Alle rufen nach „mehr Demokratiebildung“. Gleichzeitig werden auf allen Ebenen – Kommune, Land, Bund – Fördermittel gestrichen, Projekte und Programme eingestellt oder nicht verlängert und befristete Arbeitsverträge von Fachkräften der Jugendarbeit und der politischen Bildung laufen sang- und klanglos aus. Demokratiebildung gibt es nicht zum Nulltarif! Das erfordert, dass auch Fachkräfte sich wieder selbst als politische Akteur*innen wahrnehmen und in breiten Bündnissen für das kämpfen, was Kinder und Jugendliche brauchen.